đ€ Schon gewusst? Das Wort âBesserwessiâ wurde 1991 von der Gesellschaft fĂŒr deutsche Sprache (GfdS) zum âWort des Jahresâ gewĂ€hlt!
WĂ€hrend die politische Wiedervereinigung 1990 abgeschlossen war, brauchte die gesellschaftliche Wiedervereinigung von Menschen aus Ost- und Westdeutschland etwas lĂ€nger. âWessisâ wurden noch lange fĂŒr arrogant, besserwisserisch und selbstverliebt gehalten und daher auch als âBesserwessisâ bezeichnet.
Diese Wortneuschöpfung âist aufgeladen und kritisch; kreiert aus ostdeutscher Sicht, bezeichnet es den Westdeutschen, wie man ihn nach der Vereinigung [âŠ] kennengelernt hatâ, schreibt der Sprachwissenschaftler Bruno Strecker. Insbesondere fĂŒr West-Politiker soll im Jahr nach der Wiedervereinigung gegolten haben: âSie mĂŒssen besser wissen und dies auch stĂ€ndig kundtun. Sie provozieren den Schluss: âDie Wessis sind die HĂ€uptlinge, die Ossis die Indianerâ.â
Wieviel Wahrheit diesem Klischee des Besserwessi anheftet, lĂ€sst sich nur schwer belegen. Laut einer Studie der âBundeszentrale fĂŒr politische Bildungâ (bpb) neigen Deutsche aus den âalten BundeslĂ€ndernâ allerdings tatsĂ€chlich dazu, ichbezogener und selbstverliebter zu sein als jemand, der in der DDR aufgewachsen ist. Die Autor*innen reden gar von (nicht klinisch relevantem) Narzissmus. Wer zum Narzissmus neigt, nutzt beispielsweise hĂ€ufiger Wörter wie âichâ und âmirâ statt âwirâ und âunsâ.
Wie ist eure Erfahrung: Gibt es den âBesserwessiâ tatsĂ€chlich? Oder gehört dieses Klischee lĂ€ngst der Vergangenheit an? Wir freuen uns auf die Diskussion in den Kommentaren.